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10 Jahre AKZ

10 Jahre AKZ

AKZ-Geschichte

10 Jahre AKZ

10 Jahre Bestehen eines Vereins oder einer Vereinigung sind im heutigen Zeitalter eigentlich nichts Besonderes. Zumal im aquaristischen Bereich in jüngster Vergangenheit bereits dreistellige Jubiläen zu begehen waren. Da nehmen sich 10 Jahre vergleichsweise bescheiden aus. Und dennoch sei an dieser Stelle eine Würdigung gestattet. Zum einen weil die Wurzeln, Zwergcichliden geprägter Aktivitäten, viel weiter zurückliegen. Zum zweiten aber auch, weil man die Feste feiern sollte wie sie fallen. Denn 10 Jahre Bestand eines sehr speziell ausgerichteten Vereins sind doch in aquaristischen Zeiten, welche von kurzlebigen Modeerscheinungen geprägt sind, durchaus keine Selbstverständlichkeit.

Die Wurzeln

Wie gesagt, die Wurzeln der organisierten Zwergcichliden-Aquaristik liegen weit vor dem eigentlichen Gründungsdatum des AKZ. So ist es auch kein Wunder, dass es hauptsächlich ehemalige Mitglieder der ZAG Cichliden/Untergruppe Zwergcichliden waren, die den AKZ 1993 maßgebend mit aus der Taufe hoben. Jene ZAG (Zentrale Arbeitsgemeinschaft) war Bestandteil der organisierten Aquaristik in der DDR. Schon damals erkannte man, dass spezielle Arten und Gattungen mit der Bündelung von entsprechenden Know-how effizienter zu betreuen sind. Die Zentralen Arbeitsgemeinschaften, die unter dem Dach des DDR-Kulturbundes entstanden, hatten aber noch ein weiteres wichtiges Kriterium. Sie waren nämlich auch Austauschmöglichkeit des minimalistischen Angebotes an Zierfischen in der DDR. Hatte man Gleichgesinnte um sich, stieg die Chance auch mal an sonst kaum zu bekommende Arten zu gelangen. Der Mangel an entsprechender Literatur tat ein übriges. Da waren die Tipps eines Spezialisten kaum mit Gold aufzuwiegen. Und mancher DDR-Aquarianer hat es schon damals geschafft den Kontakt zu den BRD-Aquarianern zu knüpfen oder aufrecht zu halten. Dies sollte dem späteren Arbeitskreis noch zu Gute kommen, doch darüber später.

Die Wende

Nach der politischen Wende und Einheit 89/90 folgte auch sehr bald die aquaristische. Zunächst war Euphorie pur angesagt, konnte man doch den Austausch von Material jetzt legal vollziehen. Im Handel sah man die abenteuerlichsten Fische, von denen man manchmal noch nie was gehört hatte. Doch alsbald folgte die Ernüchterung. Ehemalige Aquarianer (viele Gute darunter) bauten ihre Anlagen ab. Die Kosten- und Zeitfrage, die zu sozialistischen Zeiten praktisch keine Rolle gespielt hatte, wurde nun bestimmend über das Wohl und Wehe des Hobbys.

Die organisierte Aquaristik in den jetzt neuen Bundesländern erlebte einen dramatischen Rückgang. Gerade jetzt war es an der Zeit sich an alte Tugenden zu erinnern. Bewahrenswertes zu erhalten um Neues zu erreichen war nun die Devise. So waren es die Zwergbuntbarschfreunde Westsachsens und Thüringens, welche bei der Suche nach Gleichgesinnten fündig wurden. Alte Kontakte, siehe oben, halfen um im September 1993 im Erfurter Aquarium den Arbeitskreis Zwergcichliden im VDA zu gründen. So initiierten Lothar Zenner und der inzwischen leider verstorbene Rolf Nestler (Köln) maßgeblich die Gründung des Arbeitskreises. Neben diesen beiden Vollblutaquarianern taten sich vor allem Rainer Eisenblätter (Erfurt), Frank Wilhelm (Kamsdorf), Thomas Fischer (Mülsen), Jürgen Glaser (Schleiz), Gerhard Fritze (Saalfeld), Horst Linke (Schwarzenbach) und einige Kölner Freunde (Schmelzer, Schürmanns, Schulz, Schifferdecker) als erste Geburtshelfer hervor. Die damalige Diskussion entfachte sich damals auch ob man sich als VDA-Arbeitskreis oder unter dem Dach der DCG entfalten sollte. Um eine gewisse Eigenständigkeit zu erreichen entschied man sich fürs erste. Was den, bis heute andauernden, engen Kontakten zur DCG übrigens keinen Abbruch tat. Bis zur ersten Vorstandswahl 1994 leiteten Zenner und Eisenblätter den AKZ zunächst kommissarisch.

Vorsitzende

Zum ersten offiziellen Vorsitzenden wurde dann der heutige Ehrenvorsitzende Lothar Zenner gewählt. Bis 1998 bekleidete er dieses Amt, ehe er 1998 aus gesundheitlichen Gründen dieses an Jens Thölke übergab. 2004 erneut ein Führungswechsel: Dr. Norbert Menauer leitet seit dem die Geschicke unseres Vereins.

Waren zur Gründungsveranstaltung noch 36 Freunde anwesend, so wuchs die Mitgliederzahl in den kommenden Jahren stetig an. Bis heute sind ca. 140 Mitglieder im Arbeitskreis versammelt. Dabei gab es durchaus ein Kommen und Gehen, nicht jeder konnte und wollte bei der Stange halten. Nicht desto trotz hat sich der Arbeitskreis zu einer, mittlerweile über die Landesgrenzen hinaus, renommierten Adresse entwickelt.

Jahrestagungen

Alljährlicher Höhepunkt des Arbeitskreises sind die Jahrestagungen. Auch nach der Gründung blieb man dabei standorttreu in Thüringen. Die Umgebung von Saalfeld entwickelte sich zum Mekka der Zwergcichlidenliebhaber. Ob nun Dittrichshütte, Bucha, Bad Blankenburg oder Leutenberg, alle Tagungs-Orte hatten eines gemeinsam: Thüringer Gastfreundlichkeit eingebettet in fantastische Umgebung. Seit 2004 haben wir unser Domizil in Markersbach/Erzgebirge aufgeschlagen Auch hier werden wir vom rührigen Schwarzenberger Verein tatkräftig unterstützt. Dazu, und deshalb kamen ja die meisten, hochkarätige Vorträge. Die Referentenliste liest sich wie das „who is who“ der Aquaristik. Genannt seien z.B. Horst Linke, Dr. Wolfgang Staeck, Ingo Koslowski, Uwe Römer, Werner Schmettkamp, Dieter Untergasser, Prof. Heinz Bremer, Helmut Stallknecht, Mag. Anton Lamboj, Heiko Bremer oder Dieter Bork. Neben diesen und weiteren Autoren waren es natürlich auch die anwesenden Züchter, welche im Mittelpunkt standen. Frank Wilhelm, Lothar Zenner, Günter Schau, Uwe Müller und viele andere standen mit Wort und Fischbeutel zur Verfügung. Ließ es die knapp bemessene Zeit der Jahrestagungen zu, konnte man sich in den jeweiligen Züchtereien vom hohen Standard der Zwergcichlidenzucht selbst überzeugen.

Aber auch die Bemühungen unseres Dachverbandes VDA versuchte der Arbeitskreis stets zu unterstützen. AKZ-Mitglieder und Gäste legten so unter der strengen Aufsicht von Bernd Schmitt den VDA-Sachkundenachweis ab. Zu den VDA-Kongressen waren wir mit Infostand und kleiner Ausstellung präsent. Das uns auch der VDA mit Tipps und finanziellen Mitteln Starthilfe gab, sei nicht nur am Rande erwähnt.

Vor und nach den Vorträgen war aber auch immer ausreichend Zeit im ungezwungenen Gespräch Gedanken auszutauschen. Von VDA-Kongressen abgesehen, hat man wohl selten die Möglichkeit an einem Tag mit soviel Experten zu fachsimpeln. Dabei sind die bis in die Nächte gehenden Plauderrunden schon beinahe legendär. Ein weiterer wichtiger Grund einmal im Jahr nach Thüringen zu reisen, ist sicher auch die Möglichkeit seltene Zwergbuntbarsche zu ergattern. Die jeweils sonntags stattfindende Börse bot manche Gelegenheit dazu. Appetit holen konnte man sich bei den parallel stattfindenden kleinen Ausstellungen, welche zumeist von den rührigen Saalfelder Vereinsfreunden ausgerichtet wurden.

AKZ-News

Über das Jahrestreffen hinaus, sind die zweimal jährlich erscheinenden „AKZ-News“ wichtiges Bindeglied zwischen den Mitgliedern. Zuchtberichte, Erfahrungen, Tipps, Artenbestandsliste und das obligatorische Organisatorische bilden den Inhalt. Waren die ersten News noch ziemlich hausbacken, hat sich die Qualität mit Übernahme der redaktionellen Verantwortlichkeit durch Mario Salisch spürbar verbessert. Seit 2002 sorgt ein neues dreiköpfiges Redaktionskollegium für einen weiteren Qualitätssprung.

Über die AKZ-News hinaus gelang es Arbeitskreis-Mitgliedern immer wieder fachspezifische Artikel in diversen Aquaristikzeitschriften zu platzieren. Besonders möchte ich hier an das, anlässlich des fünfjährigen Jubiläums, mit vielen guten Artikeln gespickte Heft von „Das Aquarium“ erinnern. Auch an dieser Stelle nochmals Dank an das Ehepaar Schmettkamp für die stets gewährte Unterstützung.

Als 1997 die Herausgabe der News durch den Rücktritt des damaligen Redakteurs zu scheitern drohte, war es dem Ehepaar Linke zu verdanken, dass wir eine rundum gelungene „Notausgabe“ in den Händen halten konnten.
Die oben bereits erwähnte Artenbestandsliste ist sicher ein wichtiger Bestandteil der Arbeit des Arbeitskreises. Soll doch die Erfassung der im Arbeitskreis gehaltenen Arten eine Grundlage zur Arterhaltung und Weiterverbreitung bilden. Ehrlicherweise muss man dabei zugestehen, dass bei der Datenerfassung und -verwaltung noch nicht alles im grünen Bereich liegt. Hier sind aber vor allem die Mitglieder aufgefordert, diese Bestandliste mit ihren Meldungen mit Leben zu erfüllen. Denn das AKZ-Motto „Arterhaltung durch Artverbreitung“ ist Anspruch und Verpflichtung zugleich.

10 Jahre Arbeitskreis sind Grund genug auf das bisher Erreichte stolz zurückzublicken, dabei kritisch noch Verbesserungswürdiges nicht außer Acht zu lassen. Der Arbeitskreis hat sich als deutschlandweiter Verein einen guten Namen gemacht. Mitglieder aus Holland, Österreich, Frankreich und Dänemark, Gäste aus Tschechien, Belgien, Schweiz und sogar aus den USA beweisen darüber hinaus, dass auch der AKZ den Herausforderungen der zunehmenden Globalisierung gerecht werden möchte.

Für mich persönlich bedeuten 12 Jahre AKZ unzählige Begegnungen mit versierten Aquarianern, freundschaftliche Kontakte und viele neue Erfahrungen, welche mir zu gute kamen. Dass ich dabei auch von mir, bisher verschlossen gebliebenen Zwergbuntbarschen, profitierte, soll nicht unerwähnt bleiben. Dies alles entschädigte mehr als genug für die manchmal undankbare Aufgabe eines Vorstandsmitglied.

von Andreas Klopsch

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