Bereits am 16. Juni 2021 ist der uns allen aus seinen weit verbreiteten Büchern bestens bekannte Prof. Dr. Dr.h.c. Günther Sterba verstorben. Prof. Sterba studierte in Jena Humanmedizin und Biologie mit SchwerpunktZoologie. Dort wurde er 1949 auch zum Dr. rer. nat. promoviert. Er beschäftigte sich in Jena vor allem mit der Endokrinologie, also der Morphologie und Funktion von Hormonen bei niederen Vertebraten, wie Amphibien und Fischen. 1959 wurde er an die Universität Leipzig berufen, wo er kurze Zeit später einen Lehrstuhl für Zoologie innehatte. 1969 erfolgt in Leipzig die Umberufung zum ordentlichen Professor für Allgemeine Zoologie und Tierphysiologie. 1987 wurde er emeritiert.
Wenige von uns Aquarianern werden wissenschaftliche Arbeiten aus dem oben geschilderten Bereich kennen. Es war eher seine Leidenschaft für Fische, die ihn als Aquarianer unter Aquarianern berühmt machten. So weit, dass ihn selbst die Universität Leipzig in ihrem Nachruf als „ … international anerkannten Zoologen, Endokrinologen, Ichthyologen und Aquarienkundler …“ bezeichnete.
Meine ersten Bücher („Aquarienfische“ und „Lexikon der Aquaristik und Ichthyologie“) kaufte ich während einer Klassenreise nach Prag. Die damaligen Umtauschkurse machten es möglich. Als es die „Süßwasserfische der Welt“ 1995 als Nachdruck gab, schlugen ich und meine Kollegen an der Humboldt-Uni zu. Fast in jedem Raum stand damals ein „Sterba“, der von den „Fischleuten“ unter den Kollegen auch immer gerne zu Rate gezogen wurde. Dass es in der Folge einige Artbeschreibungen mit dem Dedikationsnamen „sterbai“ gab, verwundert nicht. So ist eine Bodensalmerart, eine weitere Samlerart und natürlich ein Panzerwels nach ihm benannt.
Prof. Sterba hat immer auch im Hobby gewirkt. In den ersten Ausgaben der Aquarien-Terrarien im Jahre 1954 stand Dr. Sterba noch als Redaktionsbeirat im Impressum der AT, 1955 allerdings schon nicht mehr. Von 1954 stammen auch zwei Beiträge über künstliche Lichtquellen in der Aquaristik und neueste Erkenntnisse zur Fischzucht in der AT. Prof. Sterba war aktives Mitglied des Aquarienvereins Nymphaea Leipzig 1892 e.V., der sich Anfang der 90er Jahre aus einigen Leipziger Fachgruppen neu gegründet hatte. Am 125-jährigen Jubiläum des Vereins hatte ich – und mit mir, wenn ich zurückdenke, eine ganze Anzahl weiterer AKZ-Mitglieder – Prof. Sterba das erste und leider auch letzte Mal persönlich getroffen. Aus dieser Zeit stammt auch das Bild. Wir werden als Aquarianer immer an ihn erinnert werden. Sei es durch seine Bücher oder die Fische, die seinen Namen tragen.
Für den Arbeitskreis Zwergcichliden e.V.
Dr. Stefan Karl Hetz, Vorsitzender
Ich danke unserem AK-Mitglied Dr. Rainer Hoyer für das Korrekturlesen des Textes