Zwergbuntbarsche sind nicht über systematische/taxonomischer Einheiten definiert. Als Zwergbuntbarsche bezeichnet man typischerweise die “klein” bleibenden Vertreter aus einigen Gattungen der Familie Cichlidae (Buntbarsche, Cichliden), einer großen, mehr als 2000 Arten umfassenden Familie innerhalb der Barschartigen (Perciformes). Die meisten Arten bleiben mit – im männlichen Geschlecht – max. 10 cm relativ klein, die mittlere Größe liegt zwischen 5 und 8 cm. Einige Gattungen (z.B. Apistogramma) enthalten fast ausschließlich kleine Arten, wohingegen andere Gattungen (z.B. Crenicichla und Teleocichla) größere und kleine Arten beinhalten.
Die für Liebhaber von Zwergbuntbarschen interessanten Arten kommen hauptsächlich aus Südamerika und Afrika. Dort bewohnen sie fließende und stehende Gewässer. Eine ganze Reihe von Arten kommt auch in den Seen des ostafrikanischen Grabenbruchs vor.
Wenn die Tiere auch untereinander verträglich sind, was leider nicht immer vorausgesetzt werden kann, steht der Haltung einiger Zwergbuntbarsche in Aquarien ab 60 cm (Mindestmaße für die dauerhafte Haltung) nichts im Wege. Möchte man größere Arten oder mehrere Tiere oder sogar Arten vergesellschaften, sollte man jedoch größere Behälter wählen. Hier haben wir schon mal einige Haltungsgrundlagen zusammengefasst. Informieren sie sich bitte vor der Anschaffung über spezifische Anforderungen der Tiere.
Innerhalb vieler Wirbeltiergruppen findet man Zwergformen. Unter den ektothermen niederen Wirbeltiergruppen, wie Fischen, Amphibien und Reptilien sind sogar die kleinsten Arten beschrieben worden, deren Kürpermasse deutlich unter einem Gramm liegt. Bei Knochenfischen wurden Arten beschrieben, die nur ungefähr 8 mm lang werden. So kleine Vertreter sind bei Buntbarschen jedoch bisher nicht bekannt geworden. Die kleinsten Zwergbuntbarsche dürften Nannacara taenia, Lamprologus kungweensis, Apistogramma minima und Apistogrammoides pucallpaensis sein.
Wie alle Fische, so zeigen Zwergbuntbarsche auch eine sehr große Plastizität in der Größe. Wildgefangene Tiere sind oft erheblich kleiner (und trotzdem geschlechtsreif) als die unter menschlicher Obhut aufgezogenen Tiere. Zum größten Teil dürfte das an der deutlich größeren Futtergabe liegen, die zu größerem Wachstum und zu vermehrtem Laichansatz führt. So laichen wildgefangene Fische oft sehr schnell nach dem Import, wenn sie ein paar Tage oder wenige Wochen gut gefüttert wurden.
Auf dieser Seite werden nach und nach Informationen zu den verschiedenen Gattungen und Arten von Zwergbuntbarschen in Text und Bild zur Verfügung gestellt. Die Gattungen sind alphabetisch nach der wiss. Bezeichnung der Gattung aufgeführt, man findet also sowohl afrikanische als auch südamerikanische Gattungen bunt durcheinander. Bei der Gattungsbeschreibung selbst sowie vor allem bei den Arten finden sich die Herkunft sowie weitere nützliche Informationen, wie Haltungsbedingungen und Zuchtberichte. Bitte haben sie Verständnis dafür, dass nicht alle Arten, die unter die Definition Zwergbuntbarsche fallen, sofort Erwähnung finden.